Energie am Weserbergland - Kurs am Schülerforschungszentrum HM

Im Jahr 2022 ging mit der Nachricht über den Kriegsausbruch in der Ukraine plötzlich ein Ruck durch Gesellschaft und Politik: Wie erpressbar sind wir durch unsere Energiepolitik? Was können wir hier in Deutschland tun, was wird schon getan? Vor allem, ganz konkret: Welche Erfahrungen liegen in unserer Region vor? Der Kurs „Energie im Weserbergland“ ist ein Ansatz, sich diesem komplexen und hochaktuellen Thema mit Schülerinnen und Schülern zu nähern.

In unserer Region gibt es bereits zahlreiche Ansätze zur Energieentwicklung und Dezentralisierung: Am naheliegendsten war für uns die Besichtigung des Windparks der Firma „Landwind“ in Coppenbrügge. Dort waren gerade neue und hochmoderne Anlagen in Betrieb genommen worden, die wir besichtigt haben. Das Stromaufkommen könnte bis zu 20% der Stadtbevölkerung versorgen - allein aus Windkraft. Im nächsten Schritt ließen wir uns von einer Waldpädagogin des Forstamts Hameln-Pyrmont die Nutzungsmöglichkeiten unseres Stadtwalds erklären. Aus energietechnischer Sicht gibt unser Wald uns mehr Potential als erwartet - die Anzahl der Kaminöfen steigt und auch die Anzahl der Stadtbewohner:innen, die um Genehmigung bitten, Holz schlagen zu dürfen. Ein Escape Game der Umweltstiftung Hameln rundete unsere bisherigen Eindrücke ab. Neben dem Lösen von Rätseln wurden die internationalen und globalen Ziele für nachhaltige Entwicklung vorgestellt und konkretisiert und auf das Problem der globalen, komplexen Zusammenhänge aufmerksam gemacht. Ein besonderes Beispiel war der Handel mit ausgedienten Handys. Die Firma „Energy from Waste“ in Hannover präsentierte uns schließlich ihren andersperspektivischen Ansatz: Wo Müll anfällt und die Müllberge wachsen, bleibt weniger Lebensraum für Tier und Mensch. Die Verbrennungsanlage erzeugt deshalb nicht nur nötigen Platz und entledigt uns eines Teils des Müllbergs, sondern erzeugt gleichzeitig Strom und Wärmeenergie (im Jahr 2022 insgesamt 178.000 Mwh/Jahr (Strom) und 96.000 Mwh (Wärme)!). Solange wir Müll erzeugen, solange werden wir Menschen auch diese Idee brauchen - auch, wenn es schwerfällt, es zuzugeben: Wir werden in absehbarer Zeit noch nicht aufhören, Müll zu produzieren. Das NILS-Labor am Solarinstitut in Ohr präsentierte uns schließlich das Forschungslabor und die Entwicklungsmöglichkeiten von Solarenergie. Aktuelles Forschungsprojekt sind Lastenautos (z.B. für die Post), die selbst mit Solarzellen versehen sind und sich eigenständig mit Strom versorgen. Die Kursteilnehmer:innen bauten ihr eigenes kleines Solarauto, das überraschend schnell unterwegs war (und überraschend schwierig zusammenzulöten war, wie meine persönliche Sicht ist....). Insgesamt zeigt der komplexe und umfangreiche Kurs, dass wir uns dem Energie-Thema aus vielen verschiedenen Perspektiven gleichzeitig nähern müssen. Wir können uns nicht auf eine einzige Energiequelle verlassen, weil es in unserem heutigen Lebensstandard nicht möglich ist, den Strombedarf aus Einzelquellen zu decken (Beispiel „Dunkelflaute“: Hier könnten Biogasanlagen aushelfen, gerade im ländlichen Raum).

Wir bedanken uns bei allen Firmen und Einrichtungen, die uns freundlich aufgenommen und sich unseren Fragen gestellt haben!

Adresse

Albert-Einstein-Gymnasium Hameln

Basbergstraße 112
31787 Hameln

 Mo - Do 07:30 - 15:00 Uhr
Fr  07:30 - 13:30 Uhr

0 51 51 / 2 02 14 52

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